100jähriger zum 5. Mal in der Theresienklinik

Bereits zum 5. Mal genießt der 100jährige Dr. Helmut Fischer den Gesundheitsaufenthalt in der Theresienklinik.

Dr. Helmut Fischer und Kaufmännische Direktorin Susanne Hierholzer
Dr. Helmut Fischer und Kaufmännische Direktorin Susanne Hierholzer

Zu diesem besonderen Aufenthalt lud die kaufmännische Direktorin den noch 100jährigen zu Kaffee und Kuchen ein. Dabei erzählt er, dass er bereits in vielen Rehabilitationskliniken war, aber in der Theresienklinik fühle er sich am wohlsten. Gegenüber einer Mitarbeiterin äußert Helmut Fischer, wenn seine Kinder, die zwischenzeitlich auch betagt sind, ihn nicht mehr versorgen könnten, dann käme er in die Langzeitpflege der Theresienklinik. Bis heute versorgt sich der 100jährige, dem man sein Alter nicht ansieht, in seiner Wohnung selbst.

Der am 24. Februar 1922 geborene Fischer blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Ursprünglich wollte er Chirurg werden, aber durch eine Allergie wechselte er das Fachgebiet zur Dermatologie. Er führte Richtlinien für Betriebsärzte ein und arbeitete zum Schluss mit einem Team von über 120 Ärzten. Mit 63 Jahren verlieh man ihm das Bundesverdienstkreuz für besondere Leistungen. Mit 63 offiziell zur Ruhe gesetzt, führte er in Bad Homburg jedoch noch eine Zeit lang eine Privatpraxis. Auch sportlich war er von Jugend an sehr aktiv: als 16jähriger war er begeisterter 8ter Ruderer und nahm damit sogar an einer deutschen Meisterschaft teil. Nach dem Krieg erprobte er sein Talent als Bobfahrer.

2011 - nach einer Operation im Herzzentrum Bad Krozingen - kam er das erste Mal zur Rehabilitation in die Theresienklinik.

Seine große Leidenschaft gilt dem Reisen. Zuletzt in 2022 bereiste er Ägypten. Nach dem es am Frankfurter Flughafen zunächst Probleme gab, weil die Echtheit seines Ausweises als Reisender mit 100 Jahren angezweifelt wurde, stand der Nilkreuzfahrt von Assuan nach Kairo nichts mehr im Wege. Sein nächstes Ziel ist Marokko, wo einer seiner Söhne ein Haus gebaut habe, das er auf jeden Fall noch sehen möchte, so der 100jährige.

„Um alt zu werden, müsse man auch Glück haben“ zieht der rüstige Rentner Resümee. Im Krieg verletzte ihn ein Granatsplitter und er wurde deshalb von der Front abgezogen. Wegen eines Aneurysmas wurde er mit einem Helikopter notfallmäßig ins Krankenhaus gebracht und überlebte Dank diesem.

Die Frage, ob er nicht ein Buch über sein bewegtes Leben schreiben wolle, beantwortete er mit: „Nein, Schreiben war schon in der Schule Strafarbeit für mich.“ Gemeinsam mit seinem jüngsten Sohn, widme er sich lieber seinem aktuellen Projekt - der Digitalisierung seiner Märklin Eisenbahn.