In 100 Jahren viel erlebt

Marianne Mones feiert ihren 100. Geburtstag in der Theresienklinik in Bad Krozingen.

hinten v.l.n.r. Bürgermeister Volker Kieber, Pflegedienstleiter Axel Pickhardt, Enkel Patrick Theißen, Kaufmännische Direktorin Susanne Hierholzer,  vorne Marianne Mones
hinten v.l.n.r. Bürgermeister Volker Kieber, Pflegedienstleiter Axel Pickhardt, Enkel Patrick Theißen, Kaufmännische Direktorin Susanne Hierholzer, vorne Marianne Mones - © H.Schneider

Bad Krozingen – Die 100jährige ist sichtlich gerührt bei so viel Aufmerksamkeit, die ihr entgegengebracht wird. Bürgermeister Volker Kieber gratuliert mit einem großen Blumenstrauß und die Kaufmännische Direktorin der Theresienklinik Susanne Hierholzer überreicht der Jubilarin einen Gutschein, mit dem sie in der nächsten Zeit immer wieder Kaffee und Kuchen in der Cafeteria der Theresienklinik verzehren kann, den sie doch so gerne isst.

Viele Mitarbeiter, allen voran Heim- und Pflegedienstleiter Axel Pickhardt, und zahlreiche Bewohner der Kurz- und Vollstationären Pflege sind gekommen, um mit Liedern, guten Wünschen, bei Sekt und Gebäck, in einer kleinen Feierstunde zu diesem besonderen Ehrentag zu gratulieren.

Ein bewegtes Leben liegt hinter Marianne Mones, die am 15. Februar 1914 in Solingen als 2. Kind der Eheleute Walter und Emmi Limbach geboren wurde und die beide Weltkriege erlebte. Nach der Volkshochschule absolvierte sie eine Ausbildung im Groß- und Einzelhandel bei Mertens in Solingen. Nach erfolgreichem Abschluss, und Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb, stieg Frau Mones 24jährig zur Abteilungsleiterin im Verkauf von Damenbekleidung auf. Sie legte die Prüfung zur Ausbildungsleiterin vor der Handwerkskammer ab und schied 1944 als Assistentin des Geschäftsführers aus der Firma aus.
Am 29. März 1941 heiratete sie den Malermeister Wilhelm Mones, mit dem sie seinen Malermeisterbetrieb führte. Im Juli 1945 wurde Tochter Ursula geboren. Sie blieb ihrem alten Ausbildungsbetrieb treu und arbeitete, nach dem frühen Tod ihres Mannes, wieder als Abteilungsleiterin dort. 1964 kam Enkel Patrick auf die Welt. Auch der Beginn des Ruhestandes war für Marianne Mones kein Grund, um untätig zu sein. So übernahm sie unter Anderem ehrenamtliche Aufgaben in ihrer Kirchengemeinde. Nachdem die Tochter verstarb, wurde das Verhältnis zu ihrem einzigen Enkel noch inniger. Trotz großer Entfernung, sorgte dieser sich so oft wie möglich rührend um seine Großmutter.

Wäre der Sturz vor ein paar Monaten nicht gewesen, sie würde wohl heute noch in ihrem Haus in Solingen leben. Damit er sich besser um sie kümmern kann, holte Patrick Theißen, der als Diplom Sozialarbeiter in der Theresienklinik arbeitet, seine Großmutter nach Bad Krozingen in die vollstationäre Pflege der Theresienklinik. Die 100jährige betont mehrmals, dass Sie froh sei, dass ihr Enkel sie in seine Nähe geholt hat, seien sie beide doch jetzt ganz allein. Alle seien so freundlich und kümmerten sich zuvorkommend um sie, sie wünsche sich noch ein langes Leben, um das weiter zu genießen. „Vielleicht überholen Sie „Jopie“ Hesters noch, sinnierte Bürgermeister Kieber abschließend.