24. Kardiologisches Symposium in der Theresienklinik

Auf Einladung von Prof. Stefan Jost kamen in diesem Jahr wieder kardiologische und herzchirurgische Chefärzte aus Baden-Württemberg in der Theresienklinik zusammen um mit den zahlreichen niedergelassenen und Krankenhaus-Ärzten aktuelle Neuentwicklungen ihres Fachbereiches zu erörtern.

Prof. C. Jacobshagen (St. Vincentius-Klinik Karlsruhe) stellte eine neue Methode vor, mit der die Undichtigkeit einer oft nur mit einem hohen Risiko zur operierenden Herzklappe, der sogenannten Trikuspidalklappe, allein durch eine Herzkatheter-Intervention mit Hilfe von Klammern repariert werden kann.

Ein ganz ähnliches Verfahren kann seit vielen Jahren auch bei der Therapie einer Undichtigkeit der sogenannten Mitralklappe angewendet werden. Darüber hinaus kann jetzt auch in ausgesuchten Fällen eine neue Mitralklappe (Bio-Prothese) ohne Herz-Lungen-Maschine am schlagenden Herzen über einen kleinen Schnitt von der Herzspitze aus eingesetzt werden, wie Prof. D. Westermann aus dem Universitäts-Herzzentrum (UHZ) Freiburg-Bad Krozingen ausführte.

Prof. M. Brunner aus dem St. Josefskrankenhaus in Freiburg stellte neue Verfahren der Herzschrittmachertherapie vor. Mit herkömmlicher Technik kann nur die rechte Herzkammer erregt werden, was zu ungleichmäßiger Kontraktion der beiden Herzkammern und damit einer Verschlechterung der Herzfunktion führen kann. Mit der neu entwickelten sogenannten HIS-Bündel-Stimulation können moderne Schrittmacher jetzt beide Herzkammern gleichzeitig erregen.

Der Anteil alter und sehr alter, oft an vielen zusätzlichen Krankheiten leidenden Herzpatienten steigt stetig an. Über die zahlreichen Besonderheiten, die in der Therapie solcher oft sehr empfindlich reagierenden Patienten zu beachten sind, referierte Prof. Ph.Diehl aus den Ortenau-Kliniken Lahr/Offenburg.

Den herzchirurgischen Block eröffnete Prof. M. Czerny aus dem UHZ Freiburg-Bad Krozingen. Er präsentierte neue minimal-invasive Operations-Techniken, die ohne Durchtrennung des Brustbeines voll umfängliche Herzoperationen mit kleinen, oft versteckten Narben ermöglichen.

Abschließend hielt Prof. R. Sodian (Herzzentrum Lahr) einen Übersichtsvortrag über den aktuellen Stand der Koronar-Bypass-Chirurgie. Er betonte die ausschlaggebende Wichtigkeit der engen Zusammenarbeit zwischen Herzchirurgen und Kardiologen, um für jeden einzelnen Patienten die jeweils optimale Therapie bei hochgradigen Verengungen der das Herz mit Blut versorgenden Herzkranzarterien zu finden.

Die Vorträge fanden großen Beifall und wurden von den Zuhörern unter der Moderation von Priv.-Doz. M. Kollum (Singen) und Dr. St. Hambrecht (Kehl) lebhaft diskutiert.